Imkerverein Wiehl e.V.
         Mitglied im Imkerverband Rheinland e.V.
 


Tag der deutschen Imkerei am 1. / 2. Juli 2023


Anlässlich des Tages der deutschen Imkerei veranstaltet der Imkerverein Wiehl eine Info - Veranstaltung

in Wiehl am Wildpark in der neugestalteten Infohütte.

Termin ist Sonntag der 02. Juli von 11:00 Uhr bis 16;00 Uhr.

Alle die sich für die Imkerei und für unsere Bienen interessieren sind herzlich eingeladen.

Neben einer kleinen Ausstellung von in der Imkerei benötigten Gerätschaften kann man einen Blick

in eine Schaubeute riskieren und so den fleißigen Bienen bei ihrer Arbeit zuschauen.

Die anwesenden Imker beantworten gerne alle Fragen und bieten darüber hinaus verschiedene Produkte 

aus der eigenen Imkerei an.


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Informationen zu Imkerlehrgängen im Oberbergischen

Der Bienenzuchtverein Gummersbach bietet auch in diesem Jahr wieder in eingeschränktem Maße Lehrgänge

für Neuimkerinnen und Imker in Zusammenarbeit mit der VHS an.

Ebenfalls im Programm ist ein Honiglehrgang.

Interessenten finden über den nachstehenden Link Zugang.

https://BZVGM-Startseite 




Mittelwandfertigung aus eigenem Wachs

Jeder Hobbyimker mit ein paar Völkern kennt das Problem . Die im Wachsschmelzer oder Sonnenwachsschmelzer gewonnene Menge 

aus geschnittenen Baurahmen oder Altwaben ist nicht ausreichend um daraus Mittelwände herstellen zu lassen. 

Viele Dienstleister fangen erst ab einer Menge von 25 Kg oder noch mehr an, den aus dem eigenen Betrieb gewonnen Wachs umzuarbeiten.

Ein Nischenanbieter ist hier das Unternehmen Werkstatt Nord gGmbH in Osterholz-Scharmbeck.

Dieser Dienstleister bietet die Möglichkeit bereits ab einer Menge von 1,5 Kg den Wachs inneue Mittelwände umzuarbeiten.

Nähere Angaben unter Wichtiges /// Kleinanzeigen /// Was und Wo für Imker.


Auf ein Wort.

An alle pflichtbewussten Imkerinnen und Imker.


Hier noch einmal der dringende Appell , kauft oder verkauft keine Bienenvölker oder auch Ablegervölker ohne ein amtliches Gesundheitszeugnis.

Nur so können wir als Imkerschaft erheblich dazu beitragen, das die Amerikanische Faulbrut in ihrer Verbreitung eingeschränkt wird.

Sicherlich ist es heute teuer, ein Gesundheitszeugnis zu bekommen.

Die Futterkranzproben kosten Geld und die Veterinärämter haben ihre Gebühren leider drastisch angehoben. Trotz allem, sollte das keinen von uns abhalten, auf ein Gesundheitszeugnis zu bestehen und im Fall des Verkaufs kann man ja auch einen Teil der Gebühren weitergeben.

Letztlich kauft man auch nur dort seine Bienenvölker, wo man genau weiß, wo sie herkommen.



Bedauerlicher Weise häufen sich in letzter Zeit die Nachrichten, das verlassene Bienenvölker

mitsamt Beuten irgendwo im oder am Waldrand stehen, ohne das sich jemand darum kümmert.

Auch hier ist die Gefahr groß, das sich unkontrolliert Faulbrutherde bilden können, die dann

eine ganze Region als Sperrbezirk zur Folge haben. Auch führen solche Stände mit ihren 

Honig- oder Futterresten zu einer Räuberei von und mit benachbarten Völkern.

Bienenstände, die sich nicht unmittelbar an einem Haus oder auf einem umzäunten Grundstück

befinden und somit einem Imker zugeordnet werden können sollten ein Schild mit den 

Eigentümerangaben aufweisen.

Wenn man also solche, meist verwilderte oder schon verfallene Bienenstände sichtet,

wo sich augenscheinlich niemand drum kümmert sollte folgendes unternommen werden

                  

  • Ist der Eigentümer des Grundstückes bekannt, kann man dort eventl. weitere Auskunft über die Bienen und deren Besitzer erlangen. Man sollte dann mit dem Besitzer Kontakt aufnehmen und auf Beseitigung der Gefahrenquelle bestehen.


  • Der Eigentümer der Bienen ist nicht bereit die Gefahrenquelle zu beseitigen oder ist nicht ermittelbar, informiert man den zuständigen Kreisveterinär oder das zuständige Ordnungsamt. Diese Dienststellen müssen den Hinweisen nachgehen und müssen ggfls die Beseitigung veranlassen.


  • Eine weitere Möglichkeit ist, einen bekannten Bienensachverständigen ( BSV ) darüber zu informieren. Dieser weiß aufgrund seiner Ausbildung, wie er in solch einem Fall zu verfahren hat.


Grundsätzlich falsch und fahrlässig ist es, wenn man die Augen verschließt und  die Dinge sich selbst überlässt. Wenn andere leider schon so verantwortungslos handeln sollten wir als verantwortungsvolle Imkerinnen und Imker hier eine Vorbildfunktion übernehmen.

 


Bericht und Foto Dietmar Ruland 01.07.2021













Imkerinnen und Imker vom Imkerverein -Wiehl entsetzt über den Artikel im Anzeigen Echo 9. Woche ,

5./6 März und Lokal-Anzeiger :

Ein ganz besonderer „Drive in“

Bienen umschwärmen die Futterschale die eine Leserin aufgestellt hat.


Mit Unverständnis bis hin zur Verärgerung haben die Imkerinnen und Imker des Imkerverein Wiehl diesen Artikel zur Kenntnis genommen.

Hier wird aus falsch verstandener Tierliebe ein vermeintliches Hilfsangebot unter Umständen zu einer Todesfalle für die Insekten.

Eins noch vorweg : Die vermeintlichen Wildbienen sind keine, sondern sind normale Honigbienen

Apis mellifera.

Zum besseren Verständnis : Wenn der Imker im Sommer den Bienen den Honig aus den Waben nimmt, bemächtigt er sich der angelegten Wintervorräte der Bienen und muss daher eine entsprechende Menge an Futter wieder einfüttern, um das Bienenvolk erfolgreich und gesund durch den Winter zu bringen. Früher wurde nur mit Zuckerwasser aufgefüttert, heute verwenden viele Imker einen Stärke Sirup der aus Mais oder Weizen gewonnen wird und absolut geruchlos ist.

Ein Bienenvolk wird im August mit 16 bis 20 Kg eingefüttert. Hinzu kommt dann noch die Spätsommertracht die Vielerorts aus dem Nektar des Springkrauts besteht.

Wenn das Wetter und die Natur mitspielt sitzt das Bienenvolk im Oktober auf ca. 25 Kg Futter und die ab August geschlüpften Winterbienen können sicher bis in das kommende Frühjahr überwintern.

Ein zwei zargiges Bienenvolk verbraucht von Oktober bis Januar ca. 1 Kg Futter / Monat. Im Februar, je nach Witterung ca. 2-4 Kg und dann ab März ca. 6-8 Kg. Im April stehen dann als Futterquelle die bekannten Frühblüher wieder zur Verfügung.

In seltenen Fällen muss der Imker im zeitigen Frühjahr nachfüttern wenn die Witterung mal wieder Kapriolen schlägt und der Futterverbrauch unnatürlich hoch ist.

So war oder ist es auch in diesem Jahr der Fall.

Bedingt durch die Trockenheit im vergangenen Jahr war das Trachtende bereits im Juli erreicht und die Imkerinnen und Imker mussten a-tock einfüttern. Im Herbst fiel die Nektarquelle des Springkrautes ebenfalls wegen der Trockenheit aus. Es folgte ein relativ milder Winter mit Flugwetter bereits Anfang Februar und die Königinnen begannen mit der Eiablage. Dann kam der zwei wöchige Wintereinbruch mit Temperaturen bis unter -20° C gefolgt von einem Frühlingserwachen bis an die 20° C plus.

Der erfahrene Imker kontrolliert dann natürlich das Futterangebot im Bienenvolk und füttert ggfls. vorsichtig nach. Das darf aber nicht über ein offenes Angebot an Zuckerwasser, Futterteig oder Futtersirup erfolgen sondern muss direkt in der Beute bei möglichst kleinem Flugloch erfolgen.

Die feinen Sinnesorgane der Bienen registrieren jegliches Futterangebot in der Umgebung und so ist es nicht verwunderlich, wenn die angebotene Futterschale binnen kürzester Zeit von einem größeren Bienenschwarm heimgesucht wurde. Hierbei kommt es zur vom Imker gefürchteten Räuberei die dann auch bis in andere Bienenvölker getragen wird und es besteht die Gefahr, das schwächere Bienenvölker komplett ausgeräubert werden und dann absterben.

Ein weiteres Übel besteht darin, das durch dieses plötzliche Futterangebot die Königin im Bienenvolk noch mehr zur Brutablage angeregt wird und wenn dann ein weiterer Kälteeinbruch kommt, ist die vorhandene Bienenmasse nicht ausreichend um das Brutnest auf der erforderlichen Temperatur von 35° C plus zu halten. Die Folgen sind große Schäden an der Brut bis hin zum Abriss der Bienenmasse vom Futter was den Tod des gesamten Bienenvolkes bedeutet.

Noch fataler wäre es, wenn jemand den Bienen Honig aus dem Supermarkt oder Honigwasser anbietet. Es  besteht die große Gefahr, das dieser Honig aus EU oder Nicht EU Länder mit Sporen der Amerikanischen Faulbrut durchsetzt ist. Hier handelt es sich um eine meldepflichtige Seuche, die den sicheren Tod der gesamten Bienenvölker bedeuten kann.

Die Imkerinnen und Imker haben diese Situationen in ihrer Ausbildung gelernt und wissen entsprechend vorsichtig zu reagieren.

Auch möchten die Honigkäufer keinen Frühtrachthonig haben der mit Zuckerwassergaben verfälscht ist, was leider bei unkontrollierten vermeintlichen Trachtangeboten durchaus der Fall sein könnte.

Daher noch einmal unsere eindringliche Bitte, keine Nachahmung der „ Drive in „ Fütterung !

Viel besser ist, im Garten Frühblüher mit offenen Blüten den Insekten anzubieten. Pflanzen Sie Krokusse, Tulpen, Weidenbüsche oder Zaubernuss. Diese Pflanzen liefern im Frühjahr den benötigten Nektar auf natürliche Weise und sehen darüber hinaus auch noch schön aus.

Wenn Sie als interessierte Leserinnen und Leser Fragen rund um die Honigbienen haben oder sich auch für die Imkerei interessieren, zögern Sie nicht, einen Ihnen bekannten Imker anzusprechen oder informieren Sie sich bei den Mitgliedern unseres Imkervereins.


Das es auch anders geht hat Herr Kupper, freier Mitarbeiter der OVZ in der vergangenen Woche gezeigt.

Auch er war von besagter Leserin angesprochen worden mit der Bitte um Veröffentlichung des Artikels.

Er hat aber dann Kontakt mit unserem Mitglied Hans Rahn aufgenommen und zusammen mit Dietmar Ruland fand ein Treffen am Bienenstand in Hübender am 03. März statt.

Herr Kupper hat sich umfassend informiert und der dann verfasste Artikel wurde nach Vorlage frei gegeben und erscheint in den nächsten Tagen in der OVZ .

Man sieht, es geht auch anders.


Dietmar Ruland 08.03.2021


Leider wurde uns der Bericht zur Veröffentlichung nicht zur Verfügung gestellt.


Imkerzubehör vom Discounter ?

Als Imkerverein machen wir uns Sorgen.


Vor einigen Wochen hat es ein allen bekannter Discounter vorgemacht : In Verbindung mit Honig im Glas des Deutschen Imkerbundes wurden Zubehörteile wie Beuten, Smoker u.a.m. zu Tiefstpreisen angeboten.

Auf den ersten Blick eine Verlockung für erfahrene Imker aber auch ein Fingerzeig an solche, die sich berufen fühlen, etwas für die Umwelt und gegen das Insektensterben tun zu müssen.

Erfahrene Imker und dazu zählen die über 80 Mitglieder des Imkerverein Wiehl , sehen solche Marketing Aktionen sehr skeptisch und fürchten, das hier nichtkundige der Imkerei aus falschem Ergeiz heraus handeln und der Imkerei aber auch anderen wildlebenden Insekten ein nicht wieder gut zu machender Schaden zugefügt werden kann.

Nur um klar zu stellen : Die Discounter handeln nicht ungesetzlich. Die verkaufen, was der Markt fordert und handeln frei nach dem Slogen : Geiz ist geil.


Das die Befürchtungen der Imker nicht unbegründet waren zeigt jetzt das Angebot eines weiteren „Billig Discounter“ der wiederum Beuten billigster und einfachster Ausführung für interessierte Bienenhalter anbietet. Hier zudem mit einem Rähmchenmass das es bisher nicht gibt.

In weiterer Folge sind dann aufgrund dieser Angebote Mitglieder unseres Vereins angesprochen worden, wo man denn die erforderlichen Bienen eben für diese „ Kisten „ herbekommen könnte.

Denn noch kann man, Gott sei es gelobt, Bienen nicht beim Discounter kaufen. Noch nicht !


Obwohl auch hier das Internet die Gelegenheit bietet, Bienen nicht nur in Deutschland sondern im gesamten Ausland zu kaufen, ohne das hier nach Herkunft geschweige denn Gesundheitszeugnis gefragt wird.


Auf die dann gestellte Frage, ob man der Imkerei kundig wäre und ob man über die gesetzlichen Bestimmungen informiert sei kam die Antwort, das es ja wohl nicht so schwierig sei Bienen zu halten. Man wolle was gegen das Insektensterben tun und gleichzeitig könnte man ja auch dann den zu erwartenden Honig vermarkten.

Dem angesprochenen Imker hatte es nicht nur die Sprache verschlagen sondern wir als Imkerverein sehen uns hier in der Verantwortung entsprechende Aufklärung zu geben.

Gleichzeitig zu unserem persönlichen Engagement sehen wir hier den Kreisimkerverband , den Imkerverband Rheinland und den DIB -Deutscher Imkerbund in der Pflicht entsprechende Aufklärungen und umfassende Informationen zu geben.

Wenn man sich dem Hobby der Imkerei zuwendet, sollte man sich zuerst einmal an den örtlichen Imkerverein, in unserem Fall dem Imkerverein Wiehl ,wenden. Auf unserer Internetseite www.Imkerverein-Wiehl.de finden Sie die entsprechenden Informationen rund um die Imkerei und Kontaktdaten vielleicht auch von bekannten Imkern aus der Nachbarschaft oder Sie schicken ganz einfach eine Nachricht mit Adresse unter Kontakt. Hier kann man dann die ersten Eindrücke sammeln, kann alle Fragen rund um die Imkerei stellen und bekommt auf Wunsch einen Paten der einem den ersten Umgang mit den Bienen zeigt. Alles unverbindlich und kostenlos.

Wenn man dann weiteren Spass an diesem interessanten Hobby entwickelt, sollte man einen Kurs besuchen, wo alle Fragen rund um die Bienenhaltung bis hin zur Honiggewinnung ausgiebig behandelt werden. Der Lehrgang endet mit der Befähigung zur Imkerei.


Solche Lehrgänge werden jedes Jahr vom Bienenzuchtverein Bechen angeboten und freuen sich solcher Beliebtheit das es bereits für die nächsten Kurse Wartelisten gibt.

Spätestens nach einigen Lehrgangsstunden wird der interessierte Jungimker merken, das er mit den vom Discounter angebotenen Artikel nicht allzuweit kommt und das der Preis nicht alles ist.

Um einen vernünftigen Start mit zwei Bienenvölker hinzulegen sind neben den Bienenvölkern noch einige Materialien erforderlich. Man benötigt zwei Beuten mit je 3 Zargen einschliesslich Rähmchen und Mittelwände, Imkerbluse mit Schleier, Smoker, Stockmeissel sowie einigen anderen nützlichen Dingen und so kommt schnell eine Summe von 600,-- bis 800,-- € zusammen.

Zum erfolgreichen Imkern gehört also etwas mehr als nur eine „billige Holzkiste


Auch wird auf diesen Lehrgängen auf die rechtlichen und veterinärrechtlichen Aspekte hingewiesen. Grundsätzlich gilt es, die Gesetze und Bestimmungen der Tierhaltung, das Tierseuchenschutzgesetzes  zu beachten und letztlich müssen alle Gesetze und Bestimmungen zur Herstellung und in Verkehr bringen von Lebensmittel eingehalten werden.

Dank der grossß Öffentlichkeitsarbeit der einzelnen Imkerverein, der Verbände und der nicht zu vernachlässigenden Arbeit der Medien verzeichnen wir mittlerweile eine grosse Bienendichte der Honigbiene. Probleme bereiten den Imkern das weiter zurück gehende Trachtangebot sowie der Einsatz von Unkraut- und Insektenvernichtern. Gerade Wildbienen und andere nützliche Insekten sind durch diese Mittel stark in ihren Beständen gefährdet.

Hier hat jeder persönlich die Möglichkeit, mit einfachsten Mitteln und Maßnahmen zum Erhalt dieser Spezies beizutragen.

Das die Bienenhaltung mit einer hohen Verantwortung für die Bienen und unsere Umwelt verbunden ist sollte allen bewusst sein und darauf sollte der Erweb und das Handeln abgestimmt sein.


Dieser Artikel wurde auch an die örtlichen Presseorgane zur Veröffentlichung gegeben,

gleichzeitig erscheint eine gekürzte Fassung in der Zeitschrift Bienen und Natur.

Dietmar Ruland



Bericht in der OVZ vom 09.06.2020


 

Günstig, aber nicht gut Imker warnen vor billigem Bienenzubehör aus Discountern

 

Die „Geiz-ist-geil-Mentalität“ könne sich bei der Bienenhaltung rächen, warnen oberbergische Imker. Schlimmstenfalls könnten Käufer des Billigzubehörs andere Bienenvölker gefährden.


Oberberg -

Den Holzkasten habe er schon billig beim Discounter gekauft. Wo er denn jetzt ein paar Bienen her bekäme, wurde ein Mitglied des Wiehler Imkervereins kürzlich gefragt. Der Interessent wollte damit etwas „gegen das Bienensterben tun“.

Gut gemeint, aber ein Reinfall in jeder Hinsicht und unter Umständen sogar für die Bienen gefährlich – so beurteilen oberbergische Imker das Angebot zweier Discounter, die vor Kurzem Imkerzubehör zu Tiefstpreisen anboten. „Das ist nicht ungesetzlich, aber die „Beuten“, wie wir Imker die Bienenkästen nennen, sind nicht nur billigster Machart, sondern das Rähmchenmaß gibt es hier bisher nicht“, erläutert Dietmar Ruland vom Wiehler Imkerverein.



Waldbienen könnten Schaden nehmen

 

„Bei dem Schrott rächt sich dann die Geiz-ist-geil-Mentalität“, stimmt Johannes Schuster, Vorsitzender des Bienenzuchtvereins Engelskirchen und Umgebung, zu. Wer im nächsten Jahr neue Rähmchen für den Kasten brauche, habe selbst als erfahrener Imker ein Problem. „Da wird die Gutmütigkeit der Menschen ausgenutzt und der Discounter macht das Geschäft“, schimpft auch Meinhard Spaunhorst, der seit 25 Jahren Vorsitzender des Imkervereins Waldbröl ist.

Schlimmer noch: Unerfahrene Käufer des Billigzubehörs könnten dazu beitragen, hunderte von Bienenvölkern anderer Imker im weitem Umkreis zu vernichten und auch Wildbienen Schaden zufügen. „Wer keine Ahnung hat, muss damit rechnen, dass sein Volk eingeht“, warnt Spaunhorst. „Bei einem Hund würde man das nicht riskieren.“ Denn verantwortungsvolle Bienenhaltung will gelernt sein, und die Gesetze und Bestimmungen der Tierhaltung, des Tierseuchengesetzes und die Bestimmungen zur Herstellung von Lebensmitteln müssen eingehalten werden. Da muss man etwa wissen, wie Parasiten und Milben bekämpft werden.

Richtige Ausstattung kostet zwischen 600 und 800 Euro

 

Zu leicht können sich sonst die Krankheiten verbreiten. „Wie wir es gerade beim Coronavirus erleben“, vergleicht Spaunhorst. Er weiß von Fällen, wo Imker versucht haben, ihre schwächelnden Völker mit Billighonig zweifelhafter ausländischer Herkunft aufzupäppeln – die fatalerweise Sporen der gefürchteten Faulbrut enthielten. Und Johannes Schuster hat erlebt, wie die Tochter eines Jungimkers, dem ein Volk gestorben war, Ersatz im Internet bestellte, um den Vater zu trösten. Vom Veterinäramt musste dieser dann erfahren, dass der Bestand des Produzenten verseucht war.

Diesen Frust und die Verluste könnten Menschen, die sich für die Bienenhaltung interessieren, leicht vermeiden, so das Fazit der Imker, deren Vereine im Kreisverband organisiert sind. Alle bieten ausführliche Beratung von Interessenten an, in Waldbröl beginnt gerade eine Einführung für Anfänger, die Wiehler, wo 80 Imker aktiv sind, haben eine Warteliste, in Engelskirchen hat sich die Mitgliederzahl des Vereins in den letzten vier Jahren auf über 60 verdoppelt. Die Vereine freuen sich über den Zuwachs, erfahrene Imker stehen den neuen zur Seite. „Das kann kein Internet ersetzen“, ist Spaunhorst überzeugt. Wer vernünftig mit zwei Bienenvölkern starten wolle, müsse, statt zur billigen Holzkiste zu greifen, rund 600 bis 800 Euro für die Grundausstattung ausgeben, rechnet Ruland vor, und nur gesundheitsgeprüfte Völker vom Imker kaufen.