Jahresrückblick 2021 und eine gewagte Vorausschau auf 2022.
War es im vergangenen Jahr schon schwierig eine Planung und Vorausschau für 2021 zu machen, so erscheint es in diesem Jahr fast unmöglich.
Aufbauend auf die im vergangenen Winter angelaufenen Impfaktionen kam doch bei vielen Optimisten im Frühjahr eine leichte Aufbruchstimmung an den Tag, was aber im nachhinein betrachtet einem Strohfeuer gleich kam.
Das Vereinsleben wurde bis in den Juni hinein mit virtuellen Zoom - Konferenzen mehr recht als schlecht aufrecht erhalten. Tatsächliche Treffen waren auf Grund der pandemischem Lage unmöglich bzw. soweit eingeschränkt das diese Treffen nicht wirklich stattfanden.
Auf dem ersten Treffen im Juli wurde dann eine neue, erweiterte Satzung für unseren Verein einstimmig verabschiedet und darauf folgte im August dann die Jahreshauptversammlung mit der Neu - und Wiederwahl des Vorstandes. Auch hier waren bei beiden Treffen nur eine, schon fast beschämend geringe Anzahl von Vereinsmitgliedern anwesend. Einige Mitglieder waren nach dem Trachtende und der Einfütterung noch in Urlaub, viele hatten trotz Impfung und Test Bedenken an solchen Treffen teilzunehmen und bei einem Teil unserer Mitglieder fehlt anscheinend leider das Interesse am Vereinsleben. Ein Umstand der Anlass zum Nachdenken geben sollte.
Dank der großen Eigeninitiative von unserem Imkerkollegen Hans Rahn wurde dann im Juni die Klotzbeute in Hübender unweit unseres Vereinslokales aufgestellt und ein künstlich herbeigeführter Bienenschwarm zog ein. Im gleichen Zeitraum waren Mitglieder und Paten des Vereins Lebensfarben, Hilfe für Kinder und Jugendliche zu Gast am Bienenstand von Martin Wölk und bekamen hier einen Einblick in das Leben der Bienen.
Den ganzen Sommer über wurden geschnittene Drohnenrahmen den Tierschützern übergeben die sich der Aufzucht von aus dem Nest gefallenen Jungvögeln widmen. Mit Hilfe der Maden werden diese Nestflüchter aufgezogen und anschließend wieder in die Freiheit entlassen.
Anfang Dezember wurde dann noch eine Weihnachtsmarkthütte auf dem Weiherplatz mit unseren Mitgliedern Willi Kristen und Hans Rahn besetzt und neben dem heimischen Honig wurden Meet und Kerzen angeboten.
Beim Honigertrag des vergangenen Jahres spiegelte sich das unbeständige und wechselhafte Wetter in allen Facetten wieder. Kaum eine Kollegin oder Kollege kam auch nur annähernd auf einen vernünftigen Honigertrag. Selbst die Imker die im Frühjahr den Raps oder andere Massentrachten anwandern hatten keinen Erfolg und stellten ernüchtern fest: außer Arbeit nichts gewesen.
Das einige Kolleginnen und Kollegen im April bzw Anfang Mai nachfüttern mussten um ihre Völker am Leben zu erhalten hat es auch nur sehr selten gegeben.
Ein Auszug der Wetteraufzeichnungen aus 2021
Sonnig, trocken, kalt: April 2021
Anfänglich warme Temperaturen unter subtropischen Lufteinflüssen wurden durch kalte, nördliche Strömungen im restlichen Monat abgelöst. Der April war zwar sonnig und trocken, aber auch kalt.
Kalt und nass: der Mai 2021
Auch im Mai war die Witterung eher kühl, allerdings fiel dafür überdurchschnittlich viel Niederschlag bei entsprechend unterdurchschnittlichem Sonnenschein.
Kühl, nass und wenig Sonnenschein: der Frühling 2021
Die unterdurchschnittlichen Temperaturen von März bis Mai spiegeln sich auch im gesamten Frühling wieder.
Zweit-wärmster Juni, erste Hitzewelle und starke Niederschläge: Juni 2021
Der Juni 2021 bot zwei Extreme. Die erste Hitzewelle es Jahres und Gewitter mit starken Niederschlägen, Hagel und Sturmböen, welche teilweise zu gefluteten Kellern und Straßen führten.
Ein Monat mit katastrophalen Regenmengen: der Juli 2021
Der Juli 2021 wird sicherlich als Monat mit der schlimmsten Flutkatastrophe Deutschlands seit der Februarsturmflut 1962 in die Geschichte eingehen. In den Tagen 14.07. und 15.07. brachte das Tief „Bernd“ in einem Areal vom südlichen Ruhrgebiet bis in die belgischen Ardennen flächendeckende Niederschläge von teilweise über 150 mm. Dies führte zu einer bisher beispiellosen Flutkatastrophe vor allem im Einzugsgebiet der Erft und Rur, und besonders katastrophal, im direkt südlich benachbarten Ahr – Einzugsgebiet, wo rasende Fluten einen ganzen Landstrich verwüsteten. Allein in Nordrhein – Westfalen und Rheinland - Pfalz gab es über 180 Todesopfer.
Kühl und durchschnittlich verregnet: der August 2021
Im Anschluss an den außergewöhnlichen Vormonat zeigte sich der August 2021 auffällig kühl und trocken.
Das Ergebnis dieses Sommers hat jeder in seiner Honigernte gesehen und auch bei der Königinnen- und Ableger Zucht hautnah miterlebt.
Am Ende der Rückschau ein Blick auf die Zahlen .
Am Ende des Jahres 2021 wurde ein Bestand von 80 Mitgliedern an den Imkerverband Rheinland gemeldet.
Im abgelaufenen Jahr haben 9 Mitglieder teils aus Altersgründen aber auch wegen Aufgabe der Imkerei den Verein verlassen. Dem gegenüber standen 8 neue Mitglieder die sich in den Imkerverein Wiehl angemeldet haben.
Der Bienenvölkerbestand ist mit 610 Völkern trotz leichtem Rückgang äußerst beachtlich und spiegelt eine große Bienendichte im Vereinsgebiet wider.
Wagen wir nun mal einen Ausblick auf das Jahr 2022.
Einhundert Jahre Imkerverein Wiehl. Eine Jubiläum das nicht jedem Verein gegönnt ist.
Aufgrund der immer noch vorherrschenden Corona - Pandemie und im Besonderen der rasch um sich greifenden Omikron - Mutation ist ein Treffen im Verein auf Sicht nicht möglich.
Wir starten daher am 20. Januar wieder mit den virtuellen Zoom Treffen und ich hoffe und wünsche, das sich viele beteiligen.
Eine Arbeitsgruppe unter der Federführung von Stephanie Dietsche hat mit den Vorbereitungen für die 100 Jahr Feier begonnen und als Termin ist der 20. August 2022 im Wiehler Kurpark festgelegt.
Ein bunter Flyer der auf dieses Ereignis hinweist aber gleichzeitig auch Werbung für unseren Imkerverein machen soll ist bereits fertig gestellt und geht jetzt in die Verteilung.
Aufkleber und kleine Sticker für die Honiggläser sind in Druck und werden zeitnah verteilt.
Bezüglich der angedachten Aus - und Weiterbildung von Jungimkern werden wir verständlicher Weise mal erst das Pandemiegeschehen der nächsten Wochen abwarten und dann entsprechend informieren.
Zu guter Letzt hoffen und wünschen wir, das sich die Pandemie , bedingt durch die Impfungen auch derer, die jetzt noch unsicher und nicht geimpft sind in den nächsten Monaten entspannt und wir alle wieder wie gewohnt unserem uneingeschränkten Leben nach gehen können. Das wünsche ich für jeden von uns im privaten aber auch im Vereinsleben.
Hoffen wir weiter, das der Wettergott uns und unseren anvertrauten Bienen wohl gesonnen ist und wir in diesem Jahr mal wieder volle Honigtöpfe bekommen und von ansteckenden Krankheiten verschont bleiben.
Wiehl im Januar 2022 Dietmar Ruland
Der neue Flyer ist da.
Dank der kreativen Arbeit unserer Imkerkollegin Stephanie Dietsche ist der neue Flyer mit den Hinweisen zur 100 Jahrfeier pünktlich noch
vor den Festtagen fertig geworden. Eine gelungene Sache wie ich finde und an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Stephanie.
Die Flyer werden Anfang Januar verteilt und liegen dann an den verschiedensten Orten wie Rathaus, Banken und Sparkassen aber auch
an Verkaufsstellen für Honig von Mitgliedern unseres Vereins zur Verteilung bereit.
Wer jetzt schon einige Exemplare haben möchte, oder schon weiß, wo man den Flyer gut sichtbar verteilen kann möge sich bitte bei Dietmar Ruland
melden.
Weihnachtsmarkt light.
Angesichts der sich weiter zuspitzenden Corona-Situation wurde der traditionelle
Weihnachtsmarkt in der Wiehler City bereits vor einigen Wochen abgesagt.
In einer dann kurzfristigen Aktion wurden am Weiherplatz 3 Hütten aufgestellt um doch noch ein wenig vorweihnachtliche Atmospäre zu schaffen, natürlich immer unter Beachtung der jeweiligen Corona Schutzmaßnahmen.
Am 05.12., zugleich verkaufsoffener Sonntag wurde die Hütte in Nähe der Bäckerei Krauss von einigen Mitgliedern unseres Vereins besetzt.
Hans Rahn und Willi Christen boten nicht nur ihren Honig an sondern kredenzten selbstgemachten Meet und Honiglikör, den man natürlich auch käuflich erwerben konnte.
Daneben gab es selbstgemachte Handcreme, Wachskerzen, Honig Bonbons sowie Pollen und Propolis zu kaufen.
Dank des trockenen Wetters und der zusätzlichen Impfaktion auf dem Rathausplatz kamen dann bis 18:00 Uhr doch noch einige Besucher nicht nur auf einen Plausch vorbei und kauften von den angebotenen Sachen.
Dietmar Ruland 06.12.
Die Neuen sind die Alten
Jahreshauptversammlung und Vorstandswahlen beim Imkerverein Wiehl
Unter Beachtung der 3 G Regeln konnte am 26. August endlich die oftmals verschobene Jahreshauptversammlung des Imkervereins Wiehl in Hübender im Restaurant Ponnyhof Knotte stattfinden.
Bereits am 22. Juli hatten die Mitglieder über eine neue Satzung abgestimmt und so konnte die Hauptversammlung am Donnerstag, den 26. August ordnungsgemäß vom 1. Vorsitzenden Martin Wölk eröffnet werden.
Wölk ließ das Jahr 2020 und das laufende Jahr revue passieren und erinnerte an die für die Bienen sehr belastende Trockenheit im vergangenen Jahr und den daraus resultierenden geringen Honigerträgen.
In diesem Jahr setzten die bis ins späte Frühjahr andauernden Nachtfröste und dann das immer unbeständige und nasse Wetter unseren Bienen stark zu und führte bei vielen Vereinskollegen zu einem totalen Honigtracht Ausfall.
Im kommenden Jahr feiert der Imkerverein Wiehl sein 100 jähriges Bestehen wozu bereits jetzt die Vorbereitungen und Planungen beginnen.
Nach dem Bericht der beiden Kassenprüfer wurde dann sowohl dem Vorsitzenden als auch dem Kassierer einstimmig Entlastung erteilt.
Leider war die Beteiligung eher mäßig, was der noch andauernden Urlaubszeit aber auch der Unsicherheit in der Pandemielage, trotz der 3 G Regelung, geschuldet war.
Gemäß der neuen Satzung fanden die Wahl des Vorstandes und der neuen Obleute statt.
Zum ersten Vorsitzenden wurde wiederum Martin Wölk gewählt.
Neben dem Vorstand wurden die Obleute gewählt, die den Vorstand entlasten und zusammen mit diesem die Vereinsarbeit durchführen.
29.08.2021 Dietmar Ruland
Jahreshauptversammlung im Restaurant Ponnyhof Knotte
Imkern wie im Mittelalter
Am vergangenen Samstag, dem 26.06. war es endlich soweit.
Ein Bienenschwarm zog in die Klotzbeute auf dem Bienenstand von Hans Rahn
in Hübender ein. Es hatte einige Wochen Zeit in Anspruch genommen und viele
Arbeitsstunden gekostet bis das diese mittelalterliche Bienenbehausung für den
Einzug ihrer Bewohner fertig war.
Hans Rahn ist langjähriges Mitglied unseres Imkervereins und betreibt mit
viel Herzblut einen Bieneninformationsstand in Wiehl-Hübender. Als in einem
Gespräch mit anderen Imkerkolleginnen und Kollegen eine Klotzbeute als sogenannter
"eye catcher“ zur Sprache kam, sah Hans eine gute Möglichkeit, seinen Stand
um diese Attraktion zu bereichern.
Er wusste von einem weiteren Imkerkollegen in der nahen Nachbarschaft,
der eine solche halb fertige Klotzbeute besaß.
Rainer Lenz aus Krahm hatte vor einigen Jahren einen Kurs zur Herstellung
einer solchen Bienenwohnung bei Frau Sabine Bergmann auf Schloss Hamborn
absolviert .
Die aus der Zeit der Zeidlerei stammende Klotzbeute wurde dann gemeinsam fertig gestellt, ein entsprechender Unterbau in Form eines weiteren Eichenstammes gefunden und am Bienenstand auf dem Hübender aufgebaut.
Das gesamte Gebilde aus einem Eichenstamm hat die stattliche Höhe von fast 3 Meter und wiegt über
300 Kg.
Für das Aushöhlen des dicken Stammes standen Rainer Lenz noch Werkzeuge wie sie auch im Mittelalter benutzt wurden zur Verfügung und er benötigte bis zur Fertigstellung geschlagene fünf Tage.
Eine Montage am vorgesehen Platz in Hübender war nur mittels Traktor mit Frontlader möglich.
Eine Hinweistafel mit Genehmigung von Frau Bergmann gibt Auskunft über das Imkern im Mittelalter.
Über die heutige Bienenhaltung in der Klotzbeute werden die vielen Besucherinnen und Besucher,
die nicht nur am Wochenende den Bienenstand besuchen auch unterrichtet.
Da kein richtiger Bienenschwarm am Samstag zur Verfügung stand wurde ein Kunstschwarm gebildet und mit Hilfe einer gekäfigten Königin gelang dann der Einzug der Bienen in die Klotzbeute.
Ein imposantes Schauspiel, das sich viele interessierte Zuschauer bei sonnigem Wetter nicht entgehen ließen. Hans Rahn und Rainer Lenz gaben die nötigen Erklärungen um diesen „ Baumstamm „ gerne an die Zuhörer weiter die im übrigen keine Angst vor den umhersurrenden Bienen hatten.
Hier nun einige Eindrücke vom Einzug der Bienen.
Bericht und Fotos Dietmar Ruland 29.06.2021
Woran erkennt man denn die Königin ?
Diese und andere Fragen mehr hatten am Dienstag Abend Kinder und Ihre Paten
auf dem Bienenstand von Martin Wölk, Vorsitzender vom Imkerverein Wiehl.
Sandra Karsten, Geschäftsführerin und Case Managerin des Wiehler Vereins
Lebensfarben -Hilfen für Kinder und Jugendliche e.V. hatte die persönlichen
Beziehungen genutzt um einigen der ihrem Verein anvertrauten Kindern einmal einen
kleinen Einblick in ein Bienenvolk und in die Imkerei zu geben.
3,8 Millionen Kinder leben in der Bundesrepublik mit einem psychisch erkrankten oder
suchtkranken Elternteil.
Die Menschen von LEBENSFARBEN – Hilfen für Kinder und Jugendliche e.V.
haben es sich zur Aufgabe gemacht, betroffene Kinder und Jugendliche kostenfrei zu
unterstützen, indem sie ihnen in vertrauensvoller Zusammenarbeit professionell zur
Seite stehen. Dazu gehört auch, die erkrankten Eltern mit ihren Versorgungsnöten
und Ängsten nicht alleinzulassen und den betroffenen Kindern Paten an die Seite zu stellen.
Fünf Kinder und sieben Patinnen und Paten lauschten interessiert den Erklärungen
des Imkers und konnten selbst einen Einblick in die Schaubeute und in ein Bienenvolk
machen. Neben den vielen tausend Arbeitsbienen war natürlich das Suchen der
gezeichneten Königin sehr interessant.
Alle Fragen der Kinder aber auch der Erwachsenen konnten hinlänglich beantwortet
werden und vielleicht hat dieser Besuch neben der Abwechslung ja auch das
spätere Interesse an der Imkerei geweckt.
Fotos : Sandra Karsten, Dietmar Ruland.
Text : Dietmar Ruland, 25.06.2021
Imker des Imkerverein Wiehl helfen Tierschützern
Drohnenbrut für elternlose Piepmätze
Als vor einigen Tagen eine App unter den Mitglieder des Imkerverein Wiehl
erschien war sofort klar, das man hier helfen konnte. Eine Imkerkollegin hatte
im Bekanntenkreis eine junge Frau, die sich als „Pepplerin „ dem Tierschutz
widmet. Als Pepplerin bezeichnen sich engagierte Leute, die junge, elternlose
oder auch verletzte Vögel aufnehmen und sie groß bzw. wieder gesund pflegen.
Dies geschieht in den meisten Fällen ehrenamtlich und kostet nicht nur viel
Freizeit sondern auch einiges an finanziellen Mitteln denn die Vögelchen
benötigen täglich Futter in Form von Insekten, Würmer o.ä.
Die Imkerin aus Wiehl, Frau Andrea Altemühle hatte sofort erkannt, das hier
die Mitglieder des Imkervereins wertvolle Hilfe leisten können und die Nachricht
über die App - Gruppe geteilt.
Der nicht kundige Leser wird sich jetzt fragen, was können Bienen zum Tierschutz
beisteuern.
Sicherlich hat der ein oder andere schon einmal was von der Varroamilbe gehört oder gelesen. Dieser Parasit hat vor vielen Jahren unsere Biene
Apis mellifera befallen und macht den Bienen und dem Imker das Leben schwer.
Im Frühjahr und Sommer werden die Bienen mit diesem Parasit selbst fertig, im Herbst und Winter allerdings führt ein übermäßiger Befall dieser kleinen, ca. 1mm kleinen Tiere zum Tod eines ganzen Bienenvolkes. Daher muss neben der Behandlung im Spätsommer mit entsprechenden zugelassenen Mitteln ( Ameisensäure, Milchsäure oder Oxalsäure ) bereits im Frühjahr mit der Reduzierung dieser Milben begonnen werden.
Der verantwortungsbewusste Imker gibt daher im Frühjahr in jedes Bienenvolk einen oder auch mehrere sogenannte Baurahmen welche die Bienen rasch zu kompletten Waben ausbauen und diese Waben werden dann von der Königin aufgrund der Größe der Zellen mit unbefruchteten Eiern „bestiftelt“.
Aus diesen unbefruchteten Eiern entstehen Larven, dann Maden und nach 24 Tagen schlüpft hier die männliche Biene, der Drohn. Die weiblichen Varroen legen genau in diese noch offenen Zellen ihre Eier und nach 24 Tagen schlüpft neben den Bienen eine weitere Milbe. Denn auch die Varroamilbe benötigt exakt 24 Tage bis zur Schlupfreife.
Der kundige Imker schneidet nun alle 14 Tage diesen Baurahmen aus und dieser wird in der Regel über den Sonnenwachsschmelzer eingeschmolzen. Die toten Maden werden, wenn Hühner vorhanden sind verfüttert oder wandern in den Biomüll. Den sauberen Wachs benötigt man später zum gießen von neuen Mittelwänden.
Andra Licht, eine dieser Pepplerinnen arbeitet als Tierpflegerin und wird in ihrer Tätigkeit von ihrem Arbeitgeber dahin gehend unterstützt das der Tierschutz im Arbeitsvertrag mit aufgenommen ist. Seit 2020 unterhält sie eine kleine Auffangstation und hat im vergangen Jahr über 100 Vögel gerettet und ca. 60 davon wieder auswildern können.
In diesem Jahr sind neben den Mauerseglern auch noch verschiedene Arten von Singvögeln wie Meisen, Buchfinken, Spatzen u.a. noch 30 Eichhörnchen und einige Siebenschläfer hinzu gekommen.
Zusammen mit anderen Kolleginnen und Kollegen arbeitet sie in einem Netzwerk wo auch die „Private Wildvogelhilfe Neunkirchen – Seelscheid“ angegliedert ist.
Dort wurden im vergangenen Jahr 266 Vögel abgegeben, wovon 170 dann wieder in die Freiheit zurück konnten. In diesem Jahr sind es bereits 135 Vögel.
Die Wildvogelhilfe in Neunkirchen - Seelscheid hat sich auf Mauersegler spezialisiert und ist darüber hinaus eine der wenigen Stationen im gesamten Umkreis, wo auch Spechte, verletzt oder aus dem Nest gefallen wieder zu Kräften kommen können.
Die Mitglieder des Imkerverein Wiehl freuen sich, das sie mit der eigentlich nutzlosen Drohnenbrut jetzt doch noch soviel gutes tun können und werden die Vogelretter nicht nur in diesem Jahr mit dem eiweißreichen Futter versorgen.
Wer sich angesprochen fühlt und den Tierschützern Hilfe, auch finanzieller Art zukommen lassen möchte kann sich gerne an den Imkerverein Wiehl wenden, wir werden die Kontakte vermitteln.
Fotos : A. Licht, J. Josch, D. Ruland
Text :Dietmar Ruland
Wiehl, den 20.06.2021
Rückblick und Planung im Imkerverein Wiehl
Rückblick auf ein Jahr mit vielen Unwägbarkeiten und eine Aussicht
auf 2021 ohne Planungsmöglichkeit.
Wer am Jahresende glaubte, das wir aus dem Gröbsten raus sind, hatte sich leider geirrt. Der erneute Lockdown der uns im November beherrschte dauert an und keiner weiß so genau wie lange noch.
Die Auswinterung unserer Völker im vergangenen Jahr vollzog sich spät da die Kälteeinbrüche bis Ende März andauerten und dann folgten fast übergangslos Monate mit unnatürlicher Trockenheit.
Die beiden Sturmtiefs „Yulia“ und „Sabine“ sorgten im Februar bei einigen Imkerkolleginnen und Kollegen für umgestürzte Beuten.
Der langen Trockenheit geschuldet waren dann auch die mageren Trachtergebnisse der Frühtracht als auch Sommertracht. Der Wonnemonat war der zweittrockenste seit Messbeginn. Der Sommer brachte neben 2003 den wärmsten August.
Bereits Ende Juli mussten einige Imker mit der Fütterung beginnen da es fast keinerlei Nektar- oder Honigtauquellen gab
Im Ländervergleich belegte NRW aber mit 1756 Stunden den vorletzten Platz der sonnenscheinärmsten Regionen in Deutschland. Die Niederschlagstöpfe sammelten abgerundet 746 l/qm ein. Ein weiterer Negativrekord der letzten Jahre.
Auf einen sonnigen September folgte dann
mit vielen Regenfällen ein extrem sonnenscheinarmer Oktober.
Neben diesen nicht zu beeinflussenden Naturereignissen kam die von Menschen herbeigeführte weltweite Coronakrise.
Bereits seit dem Frühjahr waren die monatlichen Imkertreffen nur unter strengen Auflagen und Hygienevorschriften möglich und wurden dann im Frühherbst gänzlich abgesagt.
Trotz allem können wir zurückblickend noch eine positive Bilanz in unserer fast 100 jährigen Vereinsgeschichte vermelden. Zum Stichtag der jährlichen Meldungen im Dezember hatte der Imkerverein Wiehl einen Mitgliederbestand von 76 Imkerinnen und Imkern.
Alters- und krankheitsbedingt, Aufgabe der Imkerei sowie dem Wegzug in andere Regionen Deutschlands geschuldet, verringerte sich die Mitgliederzahl um ins-gesamt 9 Personen.
Trotz diesem Mitgliederschwund vergrößerte sich der Völkerbestand aber auf insgesamt 629 Völker.
Für das neue Jahr haben sich bereits einige neue interessierte Imkerinnen und Imker gemeldet und ihren Beitritt zum Verein angekündigt. Versierte Patinnen und Paten stehen Jungimkern zur Seite um sie durch das Bienenjahr zu begleiten. Allen Interessierten der Imkerei können wir nur empfehlen, sprechen Sie Mitglieder des Imkerverein Wiehl an oder suchen Sie den Kontakt über unsere Internetseite www.imkerverein-Wiehl.de.
Leider lässt die unklare Lage bei der Covid 19 Pandemie eine Planung für das angelaufenen Jahr 2021 noch nicht zu. Wann wir wieder zu unseren monatlichen Treffen im Vereinslokal Ponyhof in Wiehl Hübender einladen können ist momentan ungewiss.
Wir versuchen daher mit einer monatlichen Zoom Konferenz den Kontakt unter den Imkerinnen und Imkern aufrecht zu halten. Bereits zweimal haben wir uns so im virtuellen Raum getroffen und wir werden diese moderne Art der Kommunikation weiter aufrecht halten und ausbauen bis das ein geregeltes normales Imkertreffen wieder möglich ist.
In weiterer Planung ist das Aufstellen von einigen Bienenvölkern am Wildgehege in Wiehl sowie das Herrichten und Aufstellen einer Klotzbeute für Schauzwecke.
Ebenfalls in Planung sind weitere Schautafeln in und um die Ortschaft Hübender auf denen interessierte Tagesausflügler, Wanderer und Naturliebhaber sich über Honig- und Wildbienen informieren können.
Bezüglich der in diesem Jahr anstehenden Vorstandswahlen werden wir, wie auch zur obligatorischen Jahreshauptversammlung zeitnah einladen sobald es die Corona-Schutzverordnungen zulassen.
Hoffen wir gemeinsam auf ein ertragreiches Jahr 2021, ohne Wetterkapriolen, ohne Sperrbezirkseinschränkungen und hoffentlich bald auch wieder ohne das Virus Covid 19.
Wiehl im Januar 2021 Dietmar Ruland
Honigspende an die Tafel Oberberg Süd übergeben.
Pünktlich zum 01. Dezember war es einer kleinen Abordnung unseres Imkervereins möglich
der Tafel Oberberg Süd die Honigspende von 146 Gläsern zu übergeben.
Aufgrund von Corona -Schutzverordnungen war ein erster und in größerem Rahmen geplanter
Termin leider abgesagt worden.
Unser 1. Vorsitzender Martin Wölk sowie der Initiator dieser Spendenaktion Wolfgang Müller
aus Soelsiefen brachten die Gläser mit einem Gesamtgewicht von fast 57 Kg nach Waldbröl und
übergaben die süße Fracht an die Tafelleiterin Frau Liane Althoff.
Martin Wölk führte an, das trotz der sehr schlechten Trachtbedingungen in diesem Jahr - einer sehr
langen Trockenperiode und einem sehr frühen Trachtende bereits im Juli - doch noch eine stattliche
Anzahl von Gläsern als Spende zusammen gekommen war.
Sein Dank galt allen Vereinsmitgliedern die zur Spende beigetragen hatten.
Frau Althoff zeigte sich sehr erfreut über die Honiggabe und bedankte sich gleichzeitig bei allen recht herzlich.
Wiehl im Dezember 2020 Text und Fotos D. Ruland
Fotos bei der Honigübergabe in Waldbröl am 01.12.2020
Frau Liane Althoff ( 2. v.lks) sowie zwei freiwillige Helferinnen nahmen die Spende entgegen.
Unser Vereinsmitglied Willi Kristen ist neuer HSV ( Honigsachverständiger )
Am 11. September erhielten 31 neu ausgebildete Honigsachverständige nach erfolgter Prüfung ihre Urkunden.
Die fünftägige Ausbildung wird vom Imkerverband Rheinland in Abständen von zwei Jahren angeboten und vom
DLR Westerwald-Osteifel , Fachzentrum Bienen & Imkerei Mayen durchgeführt.
In diesem Jahr musste die Ausbildung aufgrund der Covid-19-Pandemie Ende Februar unterbrochen werden.
Im September konnten dann die letzten Schulungstage mit angepassten Hygienekonzept abgeschlossen werden.
Eine große Zeltüberdachung, aufgestellt auf dem Gelände des Fachzentrums, machte es möglich, die nötigen Abstände zwischen
den Teilnehmern zu wahren.
Das Wettere hat zum Glück prächtig mitgespielt.
Die Absolventen stehen der Imkerschaft nun für Fragen rund um das Thema Honig zur Verfügung.
Zudem können sie als Honigprüfer eingesetzt werden..
Ausgebildet wurden die neuen HSV u.a.
zu Themen wie :
Wir, der Imkerverein -Wiehl dürfen uns glücklich schätzen, einen geprüften HSV in unseren eigenen Reihen zu haben.
Unser Vereinsmitglied wird ihnen gerne mit Rat und Tat zur Verfügung stehen wenn es Fragen rund um den Honig gibt.
An dieser Stelle sei auch noch einmal darauf hingewiesen, das Herr Kristen auch gleichzeitig amtlicher Bienensachverständiger ( BSV ) ist.
Willi Nosbach feierte seinen 86. Geburtstag am 21. April.
Sein sehr intensives Imkerleben begann Willi Nosbach als Mitbegründer des
Imkervereins Reichshof-Odenspiel vor 30 Jahren, dessen Vorsitzender er bis 2010 war.
Gleichzeitig kam er den vielfältigen Aufgaben und Fragestellungen als
Bienensachverständiger und Honigobmann nach.
Über den Schwerpunkt der praktischen Imkerei hinaus legte er großen Wert auf
die Vermittlung theoretischen Wissens über Vorträge, Versammlungen und
Fachdiskussionen unter Einbezug von Wissenschaftlern, wie z.B. Dr. Christoph Otten.
Im Jahr 2011 wechselte Willi Nosbach zum Imkerverein Wiehl.
Eine Herzensangelegenheit war es für Willi Nosbach, Kindergarten- und Schulkindern
das Bienenleben an seinen Bienenstöcken sowohl praktisch als auch theoretisch
verständlich zu bringen. Außerdem bot er zahlreiche Imker-/ Honiglehrgänge für
Jungimker an. Zudem war er Mitglied in der Regionalvermarktung Bergisch Pur.
Geehrt wurde Willi Nosbach bereits im Jahr 2011 mit der Ehrennadel in Gold.
Sein Wahlspruch lautet nach wie vor : " Als Imker will ich nicht die Natur belehren,
sondern die Natur belehrt mich.". Der Imkerverein wünscht seinem Mitglied Willi Nosbach
für die Zukunft eine gute und gesunde Zeit.
Martin Wölk, 1. Vorsitzender
Der Deutsche Imkerbund ehrte Herrn Faulenbach mit der Ehrennadel in Gold und der dazugehörigen Urkunde
für seine besonderen Verdienste um die Bienenzucht und Imkerei.
Der Vorstand des Imkerverein Wiehl mit seinem Vorsitzenden Martin Wölk konnte seinem Ehrenmitglied Otto
Faulenbach die hohe Auszeichnung kurz vor seinem 88. Geburtstag persönlich überreichen. Der Geehrte
hat die Imkerei schon mit 10 Jahren von seinem Onkel gelernt und hält trotz einiger gesundheitlicher Einschränkungen
auch heute noch eigene Bienenvölker. Er hat die Liebe zu den Bienen an zahlreiche Menschen weitergegeben und
über viele Jahrzehnte Imker ausgebildet und aktiv im Verein mitgewirkt.
Auch in seiner eigenen Familie konnte er das Interesse an der Imkerei entfachen; so haben mehrere Kinder
und Enkel das interessante und naturverbundene Hobby übernommen. Bei der Ehrung waren dann auch drei
" Imker-Generationen " der Familie Faulenbach anwesend. Besonders interessant ist es für die jüngeren Vereinsmitglieder
mit dem geistig fitten Jubilar über seine reichhaltige Erfahrungen zu sprechen, insbesondere wie sich die
Art des Imkerns aber auch die Bienen als solche über die Jahrzehnte verändert haben.
Der Imkerverein Wiehl gratuliert Herrn Faulenbach recht herzlich und wünscht ihm noch viele Jahre voller
Freude mit seinen Bienen im Kreis seiner Familie.
Imkerverein Wiehl
Martin Wölk, 1. Vorsitzender
Bergischer Landschaftstag 2018
Stand des Imkerverein Wiehl
Repräsentanten des Imkerverein Wiehl auf dem Bergischen Landschaftstag 2018